— 15 —
mittleren Deutschland wohnen. Außerdem wird das Galische
in Nord-Schottland und Irland, das Finnische
in Finnland, das Baskische aus beiden Seiten der
Pyrenäen, das Neu-Griechische in Griechenland
und das Tartarisch-Türkische in der Türkei, sowie
das Hebräische von den in dem ganzen Erdtheil zerstreut
lebenden Juden gesprochen.
Unter allen Erdtheilen ist Europa der einzige, in
welchem es keine Heiden mehr giebt. Mit Ausnahme der
Juden, welche sich zur Lehre des Moses, und der Tür-
ken, welche sich zur Lehre des Muhamed (Islam) beken-
nen, sind alle Europäer Christen, und zwar ist bei den G e r -
manischen Völkern die Protesta ntische, bei den Ro-
manischen die Römisch-katholische, bei den Sla-
vischen die Griechisch-katholische Kirche die herrschende.
§. 8.
Politische Stellung.
Wenn wir auf die Verfassung der Europäischen Staaten
sehen, so war in denen, welche vor Christo die herrschenden
waren, die republikanische Regierungsform vorwaltend.
Seitdem aber der Kaiser Augustus die demokratische Ver-
fassung des Römischen Reichs in eine monarchische um-
wandelte, ist durch alle Jahrhunderte der christlichen Zeit-
rechnuug hindurch bei allen größeren Europäischen Völkern
die Monarchie die herrschende Staatssorm gewesen.
Nach außen hin hat Europa von jeher den wichtigsten
politischen Einfluß ausgeübt. Schon Alexander, König
von Macedonien, unterwarf das große Persische Reich
in Asien, sowie Aegypten in A f r i k a den Europäischen
Griechen. Zwei Jahrhunderte später dehnten die Römer
ihre Herrschaft über das süd-westliche Asien und über
Nord-Afrika aus. Unter dem Sturme der Völkerwan-
derung, wo die Europäischen Völker mit der politischen Gestal-
tung ihrer eigenen Staaten beschäftigt waren, verlor sich der
Einfluß, den sie bisher auf die übrigen Erdtheile ausgeübt
hatten, ja, es bedurfte der kräftigsten Anstrengung, um die
von Osten wie vom Süden über Spanien herandringenden
Morgenländer zurückzuhalten. Seit am Ende des fünf-
zehnten Jahrhunderts Amerika entdeckt ward, wurde dieser
Erdtheil in ein politisch abhängiges Verhältniß zu Europa
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Extrahierte Personennamen: Christo Augustus Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nord-Schottland Irland Finnland Griechenland Türkei Europa Europa Macedonien Persische_Reich Asien Asien Spanien Amerika
— 49 —
zahlreiche Heerden weiden. Zu den eigentümlichen Produk-
ten des Landes gehöven insonderheit schönes Rindvieh, Gem-
sen, Mnrmelthiere.
§. 47.
Bewohner.
Die heutigen Bewohner der Schweiz gehören verschie-
denen Volksstämmen an, der größte Theil dem Deutschen;
im Norden und Osten redet man Deutsch, im Westen
Französisch, im Süden und Südosten Italienisch.
Eine biedere Gesinnung, ein frommes Gemüth, einfache
Sitten, ein fröhlicher Muth und eine heldenmüthige Tapfer-
keit sind Grundzüge in dem Charakter des Schweizers, die
sich freilich gegenwärtig nicht mehr überall, namentlich in
größeren Städten, wohl aber noch auf den Bergen bei dem
Landvolke finden. Die Schweizer bekennen sich theils zur
katholischen, theils zur resormirten Kirche, doch ha-
den die Bekenner beider gleiche Rechte. Wissenschaften und
Künste blühen besonders in den protestantischen Kantonen.
Zahlreiche Fabriken liefern Baumwollen-, Leinen- und Sei-
denwaaren, Papier, Uhren und Bijouterieen.
§. 48.
Politische Stellung.
Die ganze Schweiz besteht seit 1833 aus 22 einzelnen
Republiken oder Kantonen, deren jeder sich nach eig-
nen Gesetzen regiert, und denen von den großen Mächten
Europa's eine „ewige Neutralität" zugestanden ist. Allge-
meine Landes-Angelegenheiten werden in einer Versammlung
von Abgeordneten aller Kantone, welche man Tagsatzung
nennt, berathen. Dieselbe hat ihren Sitz abwechselnd, aber
immer zwei Jahre hinter einander, in einem der Vororte
Zürich, Bern oder Luzern. Die größte Stadt der
Schweiz ist Genf (an der Rhone und dem See gl. N.,
40,000 Einw,, Uhrenfabrikation); nächst dieser Stadt sind
die drei vorher genannten Vororte, und überdies die Städte
Basel, Freiburg, Thun, St. Gallen, Schaffhau-
sen, Lausanne, Nenfchatel bemerkenswert^
Bormann, Erdbeschreibung. Vi Ii. Aufl. 4
i
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Personennamen: Muth Bormann
Extrahierte Ortsnamen: Westen Bern Luzern Genf Basel Freiburg Lausanne Nenfchatel
— 102 —
von Baber, einem Nachkommen aus Timur's Familie, am
Ganges gegründeter Staat, das Reich des G r o ß - M o g u l s>,
das erst am Ende des vorigen Jahrhunderts durch die Eng-
lander vernichtet ward. In Persien dagegen kämpften
nach der Mongolen-Herrschaft Tartaren-Fürsten um die
■ Krone, bis die Familie der Sosis, Persischen Ursprungs,
um 1500 sie erstritt. Gegenwartig ist das Reich in drei
Staaten zerfallen. Alle diese nach einander in Asien auf-
tretenden Herrscher regierten vollkommen despotisch, und hin-
derten dadurch jede freie Geistes-Entwickelung ihrer Völker,
die uns daher das traurige Bild des vollständigsten Rück-
'schreitens darbieten. Gegenwärtig scheint Europa die alte
Schuld, mit der es Asien dadurch verpflichtet ist, daß es von
ihm die ersten Keime der Kultur empsing, wieder abtragen
zu wollen, indem es den bedeutenden Einfluß, deu es im
Süden des Ertheils gewonnen hat, auch zur Verbreitung
christlicher Erkenntniß und Sitte anwendet. Bor länger als
drei Jahrhunderten (1498) nämlich sand der Portugiese
Vasco de Gama den Seeweg nach Ostindien, und seine
Landsleute gründeten hier ein Reich. Bald versuchten auch
die Holländer, festen Fuß hier zu fassen, und es gelang
ihnen, jene an manchen Punkten zu verdrängen; doch nütz-
ten auch sie als engherzige Kaufleute den Jndiern nur wenig.
Jetzt haben die Engländer hier ein Gebiet inne (§. 131),
das fünfmal größer ist, als England, Schottland und Irland
zusammengenommen, und scheinen berufen zu sein, das ihrer
Herrschaft unterworfene Volk zu einem neuen geistigen Leben
aufzuwecken. Sie begünstigen die Thätigkeit der christlichen
Missionäre, welche durch die Predigt des Evangeliums und
durch die Anlegung von Schuleu das Reich Christi auszu-
breiten sich bemühen.
§. 126.
Grenzen.
Asien grenzt im Norden an das nördliche Eis-
m e e r, im O st e n wird es von der großen Wasserwüste des ö st -
lichen Weltmeeres oders tillen Meeres bespült, dessen
einzelne Theile das Meer von Kamtschatka, von
Ochotsk, von Japan, der Meerbusen von Korea,
das Chinesische Meer und das Hinterindische Meer
mit dem Meerbusen von Siam sind; im Süden wird
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Ortsnamen: Persien Asien Europa Ostindien England Schottland Irland Christi Kamtschatka Japan Korea
— 113 —
wohnenden Georgier und Tscherkefsen durch ihre Schönheit,
die Araber durch ihren kriegerischen Sinn, ihre Gastfreiheit,
ihre Anlage zur Dichtkunst, die Perser durch ihren Witz
und ihre Tapferkeit, aber auch durch ihre Falschheit aus.
Die Asiaten dieses Stammes sind größtentheils'mnhameda-
ner. Gewiß gleichfalls Kaukasischer Abkunft ist das merk-
würdige Volk der Hindus, ein wohlgebildeter Menschen-
schlag, von mittlerer Größe, gelbbrauner Hautfarbe und zar-
tem Gliederbau, obgleich kräftig und zur Ertragung großer
körperlicher Anstrengung geschickt. Sie sind von Charakter
sanft, mäßig und gastfrei, viele nur von Pflanzen lebend,
aber dabei oft bis zum Fanatismus religiös. Sie unter-
nehmen die gefährlichsten Wallfahrten, unterziehen sich den
schmerzhaftesten Büßungen, und ihre Wittwen verbrennen sich
in den Flammen, die den Leichnam ihrer Männer verzehren.
Vor Jahrhunderten, ehe sie Asiatischen und später Euro-
päischen Eroberern unterlagen, erfreuten sie sich einer höheren
Kultur, von der noch jetzt ihre heiligen Bücher, Vedams
genannt, die in der Sanskrit-Sprache geschrieben sind
und die Lehre von Einem Gott enthalten, zeugen. Gegen-
wärtig aber sind sie in Unwissenheit, Aberglauben und Sitten-
losigkeit versunken; doch scheint das Christenthum durch die
Bemühungen der Engländer eine freundliche Aufnahme bei
ihnen zu finden.
Die äußerlichen Kennzeichen der Bewohner Mongo-
lisch en Stammes sind: dünnes, kurzes, straffes Haar, eine
gedrückte Nase, kleine Augen und ein plattes Gesicht; sie
leben großenteils nomadisch auf ihren Steppen, kennen
weder Kunst noch Gewerbe und sind stark an Körper, aber
an Geist schwach; sie sind größtentheils Lamaiten, ver-
ehren als solche unzählige Götter und glauben, daß der
oberste derselben in dem jedesmaligen Dalai-Lama wohnt,
der in Tübet, in der Nähe von Lassa, seinen Sitz hat.
Verschieden von diesen in den Hochebenen Asiens wohnenden
Mongolen, doch sichtbar verwandten Stammes sind die
Chinesen, ein kunstfleißiges Volk, in welchem sich schmutzt-
ger Eigennutz, Gefühllosigkeit, Schlauheit und Verstellungs-
gäbe mit Arbeitsamkeit und Ausdauer, so wie eine thie-
rische Sinnlichkeit mit den sittsamsten Formen äußerer Höf-
lichkeit auf eine merkwürdige Weise vereinigen. Sie er-
reichten wahrscheinlich schon früh eine hohe Stufe der Bil-
Bormann, Erdbeschreibung. Viii. Aufl. 8
i
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 126 —
2) Das Barkaland. Es ist vom Atlasland durch
den Meerbusen der großen Syrte geschieden, hebt sich
allmählig ans der Wüste empor, 'fällt aber nördlich steil zum
Meere ab; nur theilweise ist es zum Anbau fähig; zum
großen Theil bedecken es unfruchtbare Saudflächeu.
B. Die Inseln.
Von den Afrika umgebenden Inseln liegen:
a) Im Indischen Ocean:
Madagaskar, fast so groß als Deutschland und die
größte unter allen bei Afrika liegenden Inseln, getrennt von
dem Festlande durch die Straße von M o z a tu b t q u e; ihre
Küsten sind steil und felsig, aber sie erfreut sich eines gün-
stigen Klimas und eines großen Reichthums der maunigsal-
tigsten Producte. Sie wird von einheimischen Häuptlingen
beherrscht. Durch britische Missionen hatte das Christenthum
Eingang gesunden; aber 1845 wurde eine blutige Versol-
gung wider die Christen verhängt, und die weitere Verbrei-
tung des Evangeliums bei Todesstrafe verboten. Gegenwär-
tig sind die Verhältnisse der Verbreitung des Christenthums
wieder günstiger. Die bedeutendste Stadt ist Tananarivo.
Die Maskarenischen Inseln östlich von Mada-
gaskar; die beiden größten heißen Is 1 e de France oder
Mauritius (gehört den Engländern) und Is 1 e de
B o u r b o n (gehört den Franzosen). Die Komorischen
Inseln unter einheimischen Sultanen, die Amiranten,
den Portugiesen gehörig, und die Sechellen, mit einer
englischen Niederlassung, liegen im Nord-Westen und
Nord-Osten von Madagaskar.
Die Insel Sokotora, nördlich vom Cap Guardafui,
gehört den Engländern, ist nur spärlich bewohnt, aber be-
rühmt als das Vaterland der besten Aloe.
b) Im Atlantischen Meer:
St. Helena und St. Ascension; erstere nur aus
Basaltsäulen zusammengesetzt, erhebt sich bis 2700 Fuß über
dem Meere und ist berühmt als einstiger Verlannungsort
Napoleon's I. (er starb hier 1821); beide Inseln gehören
den Engländern.
Die Guiuea-Jnseln, unmittelbar unter dem Aeqna-
tor, von geringem Umfang, aber großem Producten-Reich-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Cap_Guardafui Helena
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Indischen_Ocean Madagaskar Deutschland Afrika Mauritius Madagaskar
— 7 —
Küstenländer, das nördliche Europa und die nördlichsten Ge-
genden Amerika's; 3) die Aethiopische Race ist von
dunkeler, schwarzbrauner oder von glänzend schwarzer Haut-
färbe, hat eine aufgeworfene Nase, dicke Lippen, schwarzes,
kurzes, wolliges Haar und einen hohen Wuchs. Sie bewohnt
die Mitte und den Süden Afrika's und die südlichen Inseln
Australiens; durch Verpflanzung ist sie auch in Amerika
heimisch geworden; 4)die Malahische Race hat eine
schwärzlich-braune Hautfarbe, einen großen Mund, eine dicke
und breite Nase, schwarzes, lockiges Haar und einen krästi-
gen, doch nicht hohen Wuchs. Sie bewohnt Australien und
einen Theil der Süd-Asiatischen Küsten; 5) die Amerika-
n i s ch e R a c e hat eine rothbraune Hautfarbe, dünnes, strup-
piges Haar, wenig Bart, tiefliegende Augen und einen
schwächlichen Körperbau. Sie findet sich nur in Amerika,
ist jedoch, seit Jahrhunderten von Europäern bedrängt, im
Erlöschen begriffen. Durch Vermischung dieser verschiedenen
Racen entstehen Mischlinge, die unter verschiedenen Namen,
als Mulatt en, Mestizen, Z a m b o s, die Uebergänge
zwischen den verschiedenen Hauptraceu bilden. -— Nächst der
äußeren Gestalt bietet ein zweites unterscheidendes Kennzei-
chen der Völker die Sprache dar, deren man 2000 ver-
schiedene annimmt. Im Gegensatz einer lebenden Sprache,
d. h. einer solchen, welche noch gegenwärtig im gewöhnlichen
Leben gesprochen wird, nennt man eine todte Sprache die-
jenige, welche man im täglichen Verkehr nicht mehr redet.
(Ursprachen, gemischte Sprachen, Mundarten und Dialekte.)
— Ein dritter Gesichtspunkt für die Eintheilung der Völker
läßt sich auffinden in ihrer Religion. Entweder verehren
sie mehrere Götter (Polytheisten), oder sie verehren nur
Einen Gott (Monotheisten). Von den 1300 Millionen Be-
wohnern des ganzen Erdkreises gehören zu der ersten Klasse
800 Millionen, zu der zweiten 500 Millionen. Unter den
polytheistischen Religionen sind die ausgebreitetsten: die
Religion des Brahma, welche den Glauben an drei
Götter: Brahma, den schassenden, W i s ch n u, den erhalten-
den, S ch i w a, den zerstörenden, lehrt; die Religion des
Consucius, deren Anhänger die Sonne, den Mond, die
Sterne :c. als Gottheiten verehren; die Religion des
Zoroaster, welche zwei gleich ewige göttliche Wesen, ein
gutes, Ormuzd, und ein böses, Ahriman, lehrt, und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
als das Symbol des ersteren das Feuer betrachtet. Unter
den monotheistischen Religionen ist die mosaische oder jü-
dische die älteste, die muhamedanische die jüngste, erst
im siebenten Jahrhundert n. Chr. von Muhamed aus der
Vermischung christlicher, jüdischer und bei den Arabern sich
vorfindender religiöser Begriffe gebildet, die christliche, ru-
hend auf der jüdischen, die ausgebreitetste. Sie allein kann
alle ewigen Bedürfnisse des Menschen befriedigen, und darum
wird sie endlich den Sieg über alle anderen Religionen da-
von tragen. Die Bekenner der christlichen Religion haben
sich in mehrere durch die verschiedene Auffassung einiger Glau-
benssätze und die Form ihrer Gottesverehrung von einander
abweichende Kirchen, die Griechische, dierömisch-ka-
-tholische und die protestantische gesondert; der ka-
tholischen Kirche verwandt sind die Armenischen und
Syrischen Christen, der protestantischen im Wesent-
lichen gleichkommend die Herrn Hut er, die Quäker, die
Methodisten, die Mennoniten u. a. Die Englische
oder Anglikanische Kirche hat in Hinsicht auf ihre Glau-
beus-Ausichten Vieles mit der protestantischen, in Hinsicht auf
ihren Kultus Vieles mit der katholischen Kirche gemein.
§- 3.
Politische Stellung.
Wie aus der Wurzel der Baum, so erwächst aus der
Familie der Staat, der aus dem Regierenden (Oberhaupt,
Obrigkeit, Landesherrn), den Regierten und den, das
Verhältniß beider zu einander bestimmenden Gesetzen be-
steht. Die Form, in welcher sich dies Verhältniß darstellt,
nennt man die Verfassung, die C o n st i t u t i o n des
Staats. Sie ist entweder eine monarchische, wenn ein
Einzelner die höchste Gewalt in Händen hat, und zwar u n -
umschränkt, wenn der Wille dieses Einen als Gesetz gilt,
eingeschränkt, wenn es zur Feststellung der Gesetze und
Einrichtungen der Zustimmung anderer Staats-Mitglieder
(L and-oderreichs st ände,Kammern,Parlament,
Cortes :c.) bedarf; oder eine republikanische, wenn
Mehrere an der Regierung Theil haben (Aristokratie,
Demokratie).
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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— 101 —
aber in der Religion dem wunderlichsten Aberglauben sich
hingab, und in Beziehung aus die Verfassung sich in todte
Formen fügte. Freier zwar entwickelten sich die unter ver-
schiedenen Königen lebenden Hindus, auf der mittleren der
drei südlichen Asiatischen Halbinseln. Aber der hier sich bil-
dende Kastengeist hemmte die geistigen Fortschritte, die man
anfangs gemacht, und so begnügte man sich denn auch hier
mit dem Besitze dessen, was man hatte, ohne nach der Er-
Weiterung dieses Besitzthums zu streben. Da begann in der
Mitte des 7ten Jahrhunderts n. Chr. Geburt eine neue Epoche
des geistigen Lebens für einen großen Theil der Asiatischen
Völker mit dem Auftreten des Arabers Muhamed (622,
Hedschra). Im Verlauf eines Jahrhunderts zwang dieser
Mann nud seine Nachfolger meist durch Waffengewalt ganz
Vorder-Asien zur Annahme seiner neuen Religionslehre, die
aus christlichen, jüdischen und in seinem Volke sich vorfinden-
den Ideen zusammengesetzt war. Politische Unruhen, welche
in den neuen Staaten ausbrachen, gaben den Christen die
Hoffnung, wenigstens das Land, wo der Erlöser gewandelt
hatte, sich wieder zu gewinnen. So unternahmen sie die söge-
nannten Kreuzzüge, in denen zahlreiche Schaaren aus Frank-
reich, Deutschland, Italien und England nach dem
heiligen Lande zogen, und wirklich die Syrische Küste und
Jerusalem eroberten, auch ein Jahrhundert lang behaup-
teten, dann aber wieder aufgeben mußten. Ja, in der Mitte
des löten Jahrhunderts (1453) gelang es den Bekennern
des Islam, sogar Consta ntinopel zu erobern, das Grie-
chische Kaiserthum zu überwältigen, und an der Stelle desselben
ein mnhamedanisches Reich im Osten von Europa zu gründen.
Unterdessen hatten im Osten Asiens große Umwälzun-
gen stattgefunden. Der Mongole Temndschin (Dschin-
gis-Chan) war nämlich im Anfange des 13ten Jahrhun-
derts, nachdem er sämmtliche Horden Hoch-Asiens nnterwor-
fen hatte, auch in die südlichen Gegenden Asiens eingebro-
chen, hatte im Osten China erobert, und über ganz Asien
bis nach Rußland seine Herrschaft ausgebreitet. Zwar ward
nach seinem Tode dieses große Reich wieder zerstückelt; aber
im 14ten Jahrhundert erstand in Timur (T amerlan) ein
neuer Eroberer, der alle Länder zwischen Klein-Asien und
China sich unterwarf; doch zerfiel auch diesmal das Reich
mit dem Tode dessen, der es gestiftet. Länger bestand ein
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Muhamed_(
Extrahierte Ortsnamen: Hedschra Frank- Deutschland Italien England Jerusalem Europa Asiens Asiens China Asien Timur China